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Blog

Tierfutterunternehmen im Jahr 2025

by Bea Van Deynse
10 Apr 2015
Die Welt steht vor großen Herausforderungen. Bis 2050 wird eine Weltbevölkerung von 9 Milliarden Menschen erwartet. Um die wachsende Nachfrage nach Nahrung erfüllen zu können, müssen wir künftig möglichst effizient mit den verfügbaren Rohstoffen umgehen. Was bedeutet das konkret für den Tierfuttersektor?

Tierfutterunternehmen 2025

Wie wird ein Tierfutterunternehmen im Jahr 2025 aussehen? Das war das zentrale Thema auf dem vom Feed Design Lab organisierten Symposium vom 6. März 2015, an dem Partner und Fachleute aus der Tierfutterindustrie und Viehzüchter teilnahmen. Auch Adifo war als FDL-Partner Teilnehmer dieses Symposiums.

Das Fazit der Brainstormings in Kurzfassung: Der Druck auf die Rohstoffe wird zunehmen und der Sektor steht vor großen Herausforderungen. Wissensaustausch und Zusammenarbeit mit den Partnern  der Wertschöpfungskette ist ein Muss für eine nachhaltige Tierfutterindustrie.  Bei dem Versuch, auf bessere Weise gemeinsam an einer gesunden Zukunft zu arbeiten, ist der Dialog mit Einzelhändlern und Verbrauchern von größter Bedeutung.

Das Ziel des FDL-Symposiums war: Einblick in die Zielsetzungen erhalten, auf die hingearbeitet werden muss, um die Tierfutterindustrie nachhaltig zu machen, wenn es um Rohstoffe, Technologie, Gesundheit und Wohlergehen, Umwelt und Effizienz geht.

Weniger Futterumwandlung, mehr Gesundheit

In einem ersten Brainstorming wurde besprochen, was wir tun müssen, um die Futterumwandlung und den CO2-Fußabdruck zu senken und die Gesundheit von Mensch, Tier und Ökosystem zu erhöhen. Futterumwandlung ist derzeit ein häufig verwendeter KPI. Bis 2025 geben einige Parteien eine Verminderung um 20 % als reales Ziel an. Außerdem sagten Teilnehmer, dass über Varianten nachgedacht werden könne, die mehr in Richtung Nachhaltigkeit gehen, zum Beispiel Eiweißumwandlung, Energieumwandlung und Futterkosten pro kg Wachstum. Der CO2-Fußabdruck dient heute noch nicht als KPI, hauptsächlich weil es keine wirklich eindeutige Definition gibt, was dazugerechnet wird und was nicht (z. B. Methan). Glaubt man einigen Parteien, so ist eine Verminderung um 20 % durch Energieeinsparungen, das Schließen von Kreisläufen und die Nutzung neuer Rohstoffe möglich, wozu es jedoch eines Anreizes seitens des Marktes bedarf. Gesundheit ist noch stets unzureichend messbar und steht auf Kriegsfuß mit der Futterumwandlung. Als KPI ist dieser Aspekt nicht gut genug erforscht. Hier ist eine Zusammenarbeit der Partner in der Kette notwendig. Auch hier wären Varianten wünschenswert, z. B. Mistqualität und Darmflora. Nähere Untersuchungen des Wissens bezüglich der Futterumwandlung im Vergleich zur Gesundheit ist nötig und erfordert eine Zusammenarbeit zwischen den Partnern in der Kette.

Mehr Erträge, weniger Kosten

In einem zweiten Brainstorming wurden 4 Ziele formuliert:

1. Erträge erhöhen. Hier wurden die verschiedenen Themen besprochen, darunter die Aufwertung von Reststoffströmen, eine Verbesserung der Verdaulichkeit, die Verwendung neuer Rohstoffe, die Erhöhung der Widerstandskraft von Tieren usw.

2. Kosten senken. Hierzu können u. a. Energie sparende Anlagen, eine optimale Wiederverwendung von Reststoffströmen, eine optimale Logistik, der Wissensaustausch durch gemeinsame F&E, gemeinsamer Einkauf, energiegesteuerte Prozesse usw. beitragen.

3. Risiken vermindern. Daten über die Gesundheit können ausgetauscht werden, Bauern sollten Futtermittel wegen der Kontaminationsgefahr besser nicht selbst mischen, in der Kette kann zusammengearbeitet werden, um Risiken zu kontrollieren, und präventive Maßnahmen (z. B. betreffend Lärm, Geruch, Verminderung von Feinstaub) können getroffen werden, um Beschwerden vorzubeugen.

4. Image verbessern. Durch transparente Kommunikation über Qualität, Gesundheit/Wohlergehen und Umwandlung (Preis) für mehr Vertrauen beim Verbraucher sorgen.  Anstelle von Futter nach Maß muss Mischfutter produziert werden, das länger haltbar ist.

Welche Rolle spielt Adifo im Futterunternehmen der Zukunft?

Die verschiedenen Brainstormings haben zu konkreten Maßnahmenlisten für die verschiedenen Parteien geführt. Adifo will vor allem auf den Gebieten Datenverbindungen, Daten- und Wissensaustausch eine Rolle spielen. 

Die steigende Rohstoffnachfrage bei Nahrungs- und Futtermitteln erzeugt zunehmenden Druck auf den Rohstoffmärkten. Das führt zu steigenden Preisen. Deshalb ist es für Tierfutterhersteller von größter Bedeutung, kurz- und langfristig fundierte Einkaufsentscheidungen zu treffen. Mit der Optimierungsmöglichkeit „MultiPlant – MultiPeriod“ bietet Adifo als einziger Anbieter auf dem Markt ein Instrument, das die Rohstoff-Allokation sowohl geografisch als auch zeitlich optimiert. Auf diese Weise nutzen Tierfutterhersteller die knappen Ressourcen optimal, ohne den wirtschaftlichen Aspekt aus den Augen zu verlieren.

Bei den richtigen Einkaufsentscheidungen ist auch eine engere Zusammenarbeit und Kopplung von Qualität und Produktion von Bedeutung. Wir erkennen einen deutlichen Trend zu einer besseren Nachverfolgung von Qualitätsdaten. Eine wachsende Zahl von Unternehmen setzt hierbei das BESTMIX LIMS (Lab Information Management System) ein.

Zusammen mit seinem Partnernetz will Adifo seinen Kunden dieses Wissen zur Verfügung stellen. Ein konkretes Beispiel hierfür ist die FaaS-Plattform (Formulation as a Service), die eine optimale Wissensübertragung und Zusammenarbeit zwischen allen Parteien in der Wertschöpfungskette über die Cloud ermöglicht.  Diese Plattform wurde vor rund drei Jahren eingeführt und fand weltweit ein sehr positives Echo.  Die neueste Entwicklung ist das Konzept „FaaS: One Tool – Multi Model“. Dieses Tool ermöglicht nicht nur die Berechnung von Rationen entsprechend den bekannten Standardmodellen für Rinder (wie CNCPS, NRC, Feed into Milk usw.), sondern auch die Entwicklung eines vollkommen individuellen Modells. Darüber hinaus kann FaaS auch zum Zusammenstellen/Optimieren des Futters für Schweine und Federvieh eingesetzt werden Das hat den Vorteil, dass jedes Unternehmen in einer zentralen Datenbank sein eigenes optimales Tiermodell für verschiedene Tierarten aufstellen kann. Dieses Wissen lässt sich über die Cloud mit Kunden, Verkäufern und der Formulierungsabteilung im Futtermittelwerk teilen. Futterformulierung und Rationsberechnung werden so in einem einzigen Tool zur Verfügung gestellt.

Quelle:  SYMPOSIUM TIERFUTTERUNTERNEHMEN 2025, Bericht der Arbeitssitzung am 6. März, FDL, Tebodin, Venlo | 6. März 2015